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Seit 20 Jahren einfach da, wenn man sie braucht

JUBILÄUMSKONZERT: Johannes Kalpers singt für die Dehrner Krebsnothilfe / Heimische Chöre und Limburger Musikschüler beteiligt

DEHRN Aus tiefer Betroffenheit haben vor 20 Jahren 70 Menschen den Verein "Dehrner Krebsnothilfe" gegründet: Der 27-jährige David Menne war an Krebs erkrankt. Aus einer einmaligen Hilfsaktion wurde eine feste Institution in der Region.

 

 

Computergenerierter Alternativtext:

Johannes Kalpers singt mit dem MGV Sängerbund Dehrn zum Jubiläum der Krebsnothilfe.

(Foto: A. Müller)

 

Bei einer "Party für David" wurden damals 13 000 Mark für Therapie des jungen Mannes gesammelt. Als David aber noch im gleichen Jahr starb, gründete sein Vater Heribert Menne den Verein. Mittlerweile zählt die "Dehrner Krebsnothilfe" mehr als 400 Mitglieder. Der heutige Vorsitzende Andreas Kessler stellte in seiner Begrüßung zum Jubiläumskonzert die Frage, ob es überhaupt einen Grund zum Feiern gebe. "Dass der Verein in 20 Jahren fast 3000 hilfesuchenden Kranken und deren Angehörigen Rat und Hilfe geben konnte und ausschließlich aus Beiträgen und Spenden etwa 700 000 Euro zur Verfügung gestellt hat, ist schon ein Grund zum Feiern", sagte Kessler.

Er dankte allen Aktiven, die das Motto "einfach da, wenn man uns braucht", wörtlich nehmen und ihre Arbeit ehrenamtlich tun. Er dankte aber auch den passiven Mitgliedern und den Ratsuchenden. Er wolle jeden ermutigen, den Austausch mit Anderen zu suchen.

 

Schirmherr Prof. Dr. med. Thomas Neuhaus drückte seinen Respekt gegenüber der Vereinsarbeit aus. Die Diagnose Krebs betreffe nicht nur den Patienten, sondern seine gesamte Familie und habe Auswirkungen auch auf Freunde und Kollegen. Die Diagnose gehe immer mit Ängsten einher, mit Einschränkungen, Verlust von Autonomie und der Furcht vor dem Tod.

Hanna Engelhardt am Violoncello und Susanne Klar am Klavier von der Kreismusikschule Limburg setzten dem Anlass entsprechend einen würdigen musikalischen Rahmen um die Begrüßungsworte. Sie begannen mit der melancholischen "Elegy op. 24", einem Klagelied von Gabriel Fauré, gefolgt von einem fröhlichen Stück von Frédéric Chopin, bei dem besonders das Klavier Lebensfreude versprühte, und beendeten ihren Vortrag mit technisch sehr anspruchsvollen Variationen über ein slowakisches Thema des an Krebs erkrankten Komponisten Bohuslav Martinu.

Stargast mit Wurzeln in der Region

Der katholische Kirchenchor St. Nikolaus Dehrn trug unter der Leitung von Anja Stahl drei Stücke vor und bewies dabei eine große musikalische Vielfalt. Moderator Manfred Seip begrüßte nun den Stargast des Abends, den aus dem Westerwald stammenden bekannten Tenor Johannes Kalpers. In einer Eigenkomposition verkündete der ehemalige Limburger Domsingknabe sein Motto: "Musik ist meine Leidenschaft, sie gibt mir täglich neue Kraft." Sympathisch erzählte Kalpers, dass er als Kind oft in der Dehrner Kirche gesungen habe. Eindrucksvoll trug er die Lieder "Am Brunnen vor dem Tore" und "Der Erlkönig" von Franz Schubert vor. Gestisch und mimisch unterstich er die Inhalte seiner Lieder. Dabei wurde er einfühlsam von Dmitrij Koscheew am Flügel begleitet.

Freudig begrüßten die Sänger des MGV Sängerbund Dehrn unter der Leitung von Sebastian Kunz mit "Wohlauf, ihr Gäste" das Publikum. Kalpers sang das Solo bei "I want to go to Heaven", bevor er danach mit zwei Medleys in Arrangements seines Pianisten zur leichten Muse wechselte. Voller Emotion glänzte er im "Wolgalied" von Franz Lehar, ließ die Töne aufblühen und Pianist Koscheew entlockte seinem Flügel Töne, die an Balalaika-Klänge erinnerten. Zum großen Finale standen am Ende eines beeindruckenden Abends alle Dehrner Sänger gemeinsam mit Kalpers auf der Bühne und sangen "Untreue" von Friedrich Silcher. (am)

 

Aus
<http://www.mittelhessen.de/lokales_artikel,-Seit-20-Jahren-einfach-da-wenn-man-sie-braucht-_arid,574173.html>